Tim Burtons Werk - Semantik und Allegorie im Film

MultiMediaArt, 2009

Synopsis und Verbindung zur Thesis

Das Werk dieser Diplomarbeit stellt ein illustriertes digitales Buch dar mit dem Titel Beidseits des Flusses. Dieses Buch setzt sich aus zehn Gedicht-Strophen zusammen, die jeweils aus sechs Versen bestehen. Inhaltlich handelt die Geschichte von dem in die Jahre gekommenen Rockstar James Gray, der dem Tod seiner Schwester nachtrauert und keine Freude im Leben mehr sieht – seine Welt ist trist und grau geworden. All der Ruhm und das Geld sind bedeutungslos und die Menschen, die ihn umgeben – Fans – zerreißen seine Seele immer mehr. Er wird vom Geist seines verstorbenen Managers heimgesucht, der ihm das Angebot macht, den Tod auszuprobieren und ihm so die Möglichkeit gibt, seine Schwester wieder zu sehen. James willigt ein und schreitet in die schöne Totenwelt zu seiner geliebten Schwester Lily. Gemeinsam verbringen sie eine wunderschöne Zeit, bis der Geist James erneut auf-sucht und ihn nun vor die Wahl stellt, ob er leben möchte oder fortan in der Totenwelt verweilen will. Bevor James sich jedoch entscheiden soll, zeigt der Geist ihm durch einen verwunschenen Spiegel die Welt der Lebenden und es erscheint James’ trauernde Ehefrau und sein Sohn. Lily rät James, dass er wieder zurück ins Leben gehen soll, weil seine Zeit noch nicht gekommen sei und schließlich kehrt er zurück zu seiner lebenden Familie. Die Autorin hat sich beim Aufbau der Geschichte an dem Gedicht Der Rabe von Edgar Al-len Poe orientiert, der allseits bekannt ist für eher düstere Gedichte und Geschichten. Das Versmaß lehnt sich somit ebenfalls an dieses Gedicht an und bedient meistens den Rhythmus des klassischen Jambus. In dem Gedicht betont die Autorin die innere Zerrissenheit des Hauptprotagonisten James, der zunächst scheinbar in Einsamkeit und Trauer lebt und lehnt sich an die bekannten zerrissenen, gespaltenen Charaktere wie Batman oder Edward mit den Scherenhän-den an. Darüber hinaus steht der Weltenübertritt zwischen der Lebenden- und der Totenwelt im Mittelpunkt, wobei James sich gegen Ende der Geschichte für eine Seite entscheiden muss. James’ Hund versinnbildlicht in allegorischem Sinne die innere Unzufriedenheit und Zerrissenheit des Mannes und so ist das Tier auch zu Beginn der Geschichte abgemagert dargestellt, während es zum Ende der Geschichte hin, als James ins Leben zurückfindet, wohlgenährt und lebendig erscheint. Konträr hierzu steht Lily, die Schwerster von James, die im Verlauf der Geschichte eher zu verwelken scheint – zum endgültigen Goth-Charakter wird –, als Spiegelbild für James Emotionen und Vorstellungen. Dies geschieht, als beide begreifen, dass die zunächst erstrebenswerte Totenwelt schließlich doch nicht James Ziel sein kann. Burton bedient sich selbst des Öfteren des Mediums Buch, um seine Geschichten und Charaktere zu präsentieren und so hat sich auch die Autorin für diese Art eines Werkes entschieden.

Gestaltung der Bildelemente

In Anlehnung an Burtons frühe Arbeiten entschied die Autorin sich für eine Umsetzung des Werkes in analoger Form. Hierbei fertigte sie künstlerische Arbeiten an, die mit Hilfe von Bleistift, Brush Pens in unterschiedlichen Farben und weißer sowie schwarzer Kreide und Buntstiften entstanden sind. Bei der Umsetzung der einzelnen Bilder für das Gedicht – ein Bild steht hierbei jeweils für zwei Gedichtstrophen – wurde reduziert gearbeitet, das Hauptaugenmerk liegt auf den Gefühlen der ProtagonistInnen (James, Lily, der Geist, James Frau und Sohn, James Hund) und auf der farblichen Gestaltung der Szenen. Bei der Gestaltung der einzelnen Bilder wählte die Autorin farbige Kartons, um Stimmung zu erzeugen. Während des Gestaltungsprozesses wurden zunächst Charakterskizzen mit Bleistift, Kugelschreiber und Buntstiften angefertigt, die das Wesen des jeweiligen Charakters darstellen. Im Anschluss daran machte die Autorin zur Findung des endgültigen Stils und Umsetzungsmaterials einige Versuche mit verschiedenen Zeichen- und Maltechniken darunter Gouache, Öl-Pastellkreiden, Bleistift und Marker. Für die finalen Arbeiten nahm die Autorin wie bereits oben erwähnt vorwiegend Brush Pens, die auf gefärbtem Karton eingesetzt wurden. Dabei wurde zunächst eine Bleistiftzeichnung auf dem Karton angelegt. Um die Zerrissenheit von James darzustellen, trägt dieser während der Geschichte ein gestreiftes Unterhemd, der Geist trägt blaue Kleidung, die seine Isolation in der Totenwelt verdeutlichen soll; die verstorbene Schwester ist in gelbe Gewänder gekleidet, die die Liebe zu ihrem Bruder ausdrückt. Semantische und allegorische Elemente wie der Hund, das Zirkuszelt, der Fluss und das Fenster als Tore und Übergänge in andere Welten und die optischen Merkmale der Goth-Charaktere sind ebenfalls vorzufinden. Die Bedeutung der verwendeten Farben lehnen sich ebenfalls an Burtons Art und Weise für den gezielten Einsatz an Farben an. So stellt die, in graue Farbe getauchte Szenerie die Tristes und Hoffnungslosigkeit – Farblosigkeit – dar und die aus der Thesis bekannten Farbbedeutungen werden beansprucht, sowohl in dieser Darstellung, als auch in der der Totenwelt. Das Werk dieser Diplomarbeit wird als digitales Buch im PDF kompakt zusammen mit der gebundnen Thesis vorgelegt, so können die Thesis, das Gedicht und die Zeichnungen stets in vielfältiger Ausgabe präsentiert werden. Eine Strophenzweierpaarung aus dem Gedicht steht dabei jeweils einem Bild gegenüber. Zu Beginn des Buches bringt die Autorin eine Widmung an ihre verstorbene Tante Andrea Zachari-as an und öffnet somit die Tür in die Totenwelt, die noch weiter im Laufe des Gedichts aufgeschlagen wird. Das digitale Werk ist mit einem Booklet versehen, das ebenfalls die Strophen des Gedichts enthält, die statt fertigen künstlerischen Arbeiten gegenüber von Skizzen gezeigt werden.

Appendices

Creators

Anonyme Person

Betreuung